Testbericht Kondensator Großflächenmikrofon

Testbericht Großflächen Mikrofon Behringer B1 incl. Transportkoffer

Der kleine, sehr stabile Kunststoffkoffer mit Alu-Profilecken macht einen professionellen Eindruck, ist aber nicht verschließbar. Darin liegen wohlgeordnet und gesichert das Kondensatormikrofon B1, der Windschutz und die "Spinne". Das Mikrofon im Ganzmetallgehäuse liegt schwer in der Hand, wobei das Gewicht wohl überwiegend von einem eingebauten Übertrager und Gehäuse stammt. Im Koffer befinden sich noch die Spinne als Mikrofonhalterung zur Unterdrückung von Körperschall und der groß wirkende Wind/Poppschutz aus Schaumstoff. Ein im Deckel des Koffers eingelassener Schaumstoff hält alles in seiner Position.

Das Mikrofon besitzt eine männliche XLR Steckverbindung und einen 3-stufigen Schalter.

Die Bedienungsanleitung in mehreren Sprachen hält in einem zusammenfassenden Block alle Informationen in deutscher Sprache auf 3 Seiten bereit.

Der Schalter schaltet das Low Cut Filter mit 6dB pro Oktave ab 75 Hz ein. Damit werden Popp Geräusche und niederfrequente Störungen reduziert. Auch die Sprachverständlichkeit steigt. Eine weitere Position senkt die Empfindlichkeit um 10 dB ab, wenn ein lautes Instrument wie ein Schlagzeug abgenommen werden soll. In der Mittelstellung wird keine der beiden Optionen eingeschaltet. Das Mikrofon mit seinem eingebauten Vorverstärker muss an einer 48 Volt "Phantomquelle" betrieben werden, die Stromaufnahme beträgt dabei 3mA. Das Gewicht liegt bei etwa 460 Gramm.

Die Nierencharakteristik hat einen Öffnungswinkel von etwa 240° bei 3dB Abfall in der Empfindlichkeit. Geräusche die direkt von der Rückseite kommen werden etwa 7 dB abgesenkt, andere Richtungen etwa zwischen 10 und 20 dB, so die Aussage des beigefügten, horizontalen Richtdiagramms.

Mein erster Praxistest war sehr zufrieden stellend. Das Mike muss von der flachen Seite an der sich die Bedruckung B1 und der Schalter befinden besprochen werden. Um die Verständlichkeit beim Moderieren einer I-Net Radiosendung zu verbessern nutzte ich die Low Cut Stellung am Mikrofon. Dabei habe ich am Kanal meines Mischpultes noch zusätzlich Low Cut aktiviert, zusätzlich die Bassaufnahme reduziert und etwas die Mitten herausgenommen, dafür die Höhen angehoben.

Ist der Eingangs-Trimmer im Mikrofonkanal weit aufgedreht, höre ich die relativ leisen Lüfter-Geräusche meines PC unter dem Tisch im Abstand von 1m. Sie sind allerdings um etwa 40dB abgesenkt im Vergleich zum Spitzenwert beim normalen Besprechen aus ca. 10 cm Entfernung in meinem gut schallgedämpften Raum. Der Störabstand zum PC Lüfter-Geräusch kann noch durch die Positionierung (Lage) des Mikrofons zum Standort PC verbessert werden, z.B. Drehen des Mike in der Spinne.

Die Wirkung der Spinne (Halterung/Aufhängung des Mikrofons) zur Reduzierung von Körperschall über das Stativ hat mich etwas enttäuscht. Klopfen gegen diverse Stellen des Mikrofongehäuse wird natürlich sehr unterschiedlich aufgenommen. Am Befestigungspunkt zum Stativ waren die Klopfgeräusche etwa zwischen 6 und 15 dB geringer, je nach Vergleichspunkt auf dem Mikrofon. Dazu muss man wissen, das 6dB Unterschied vom Ohr gerade erst wahrgenommen wird.

Atemgeräusche waren auch ohne Windschutz sehr gering, Popp Geräusche mit Windschutz deutlich schwächer. In einem Besprechungsabstand von ca. 5cm direkt besprochen für mich nicht mehr wahrnehmbar. Ein Anschlusskabel gehört nicht zum Lieferumfang, die Anschlussbelegung der XLR-Verbindung ist jedoch vorhanden.

Mein Fazit: Ein Kondensator-Mikrofon mit vielen guten Eigenschaften, kleinem Preis und Optionen, gutem Störabstand, Rauschen ist für meine Ohren sehr gering und unauffällig. Ich habe 3 Mikrofone zu meiner vollsten Zufriedenheit im Einsatz. Allgemein tun Räume mit hoher Luftfeuchtigkeit dem Kondensator-Mikrofon nicht gut. Bitte Hinweise in der Anleitung beachten.

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